Schnell, schneller, KKC Racing-Pilot. Das schien zumindest beim DMV-Hessenpreis in Oppenrod die Devise zu sein. Mit vier Fahrern war das Team unter der Leitung von Knut Weinhardt angereist, und zu bejubeln gab es an diesem Wochenende eine ganze Menge.
Mit Dylan Kaiser ging einer neuer KKC Racing-Pilot auf Punktejagd. In seinem erst vierten (!) Lizenzrennen überhaupt hieß es für den jüngsten Fahrer im KF3-Feld eigentlich, sich gegen die starke Konkurrenz zu behaupten. Doch damit war weit gefehlt: Schon im Zeittraining gab der sympathische Nachwuchsfahrer so richtig Gas und landete am Ende nur auf Rang acht, weil er sich bei einem geschickten Ausweichmanöver – ein Konkurrent hatte sich vor ihm gedreht – die Achse krumm gefahren hatte. Dann kam für Dylan Kaiser das erste Rennen als KKC Racing-Fahrer. Beim Start sah schon fast alles wie eine kurze Premiere aus, denn er wurde in eine Kollision verwickelt, die ihn auf Rang elf zurückwarf. Doch dann fuhr Dylan Kaiser mit seinem Kart eine schnelle Runde nach der anderen, sicherte sich die schnellste Rennrunde und kam am Ende als verdienter Vierter ins Ziel. Im zweiten Rennen schaffte es Dylan Kaiser zwar nicht mehr, noch einmal Boden gut zu machen. Doch ein erneuter vierter Platz und eine weitere schnellste Rennrunde dokumentierten seine Klasse in einem sehr gut besetzten Fahrerfeld.
Für echtes Staunen bei den Zuschauern und Freude bei seinem Team sorgte Dylan Kaiser dann beim renommierten Stefan-Bellof-Pokal. Wie selbstverständlich setzte sich das Nachwuchstalent in sein Kart und jagte im Zeittraining erneut über den anspruchsvollen Kurs von Oppenrod. Der Lohn: Pole Position im Rennen um den Stefan-Bellof-Pokal! Was für ein Paukenschlag vom jungen Dylan. Im Rennen fuhr er dann erneut die schnellste Rennrunde und lieferte sich mit dem späteren Sieger über die gesamte Renndistanz ein packendes Duell. Am Ende kam Dylan als Zweiter ins Ziel. Ein riesiger Erfolg, der das Wochenende für ihn unvergesslich machte. Dylan Kaiser: „Ich bin über meine erste Pole Position und den zweiten Platz im Stefan-Bellof-Pokal sehr glücklich. Einfach unvergesslich! Dabei muss ich aber unbedingt betonen, dass an diesem Erfolg auch andere Personen einen riesigen Anteil haben. Mein Teamchef Knut Weinhardt hat mir zwei super gute Motoren zur Verfügung gestellt, die Zeiten zeigen es. Und natürlich mein Mechaniker Michi Leiber, der mein Kart und mich immer im Griff hat!“
Auch KF3-Pilot Steven Hees war in Oppenrod kaum zu stoppen. Sein Motto schien für das Wochenende „langsam anfangen und am Ende richtig Gas geben“ gewesen zu sein. Denn im freien Training sicherte sich Steven Hees den siebten Platz, bevor es ins wichtige Zeittraining ging. Und da wurden die wichtigen Startplätze für das erste Rennen vergeben. Der KKC Racing-Pilot wusste also, worum es geht. Also Gas geben! Mit der drittbesten Zeit beendete Steven Hees das Qualifying und legte so die Grundlage für ein erfolgreiches Wochenende. Nach einem gelungenen Start hieß es für Steven Hees zunächst, die Position zu sichern. Im richtigen Moment nutzte er dann kurz vor Ende des Rennens die Gelegenheit und schob sich auf den zweiten Rang vor, den er bis ins Ziel verteidigte. Die Zahl zwei begleitete ihn dann auch weiter. Denn im zweiten Rennen ging es für Steven Hees ebenfalls schnell und erfolgreich weiter. Dank seiner Routine und einem leistungsstarken Kart war es für ihn möglich, ganz vorne mitzufahren und sich den zweiten Platz zu holen. Damit war dann auch der zweite Rang in der Tageswertung für Steven Hees eingefahren.
Im Stefan-Bellof-Pokal machte Steven Hees das KKC Racing-Glück perfekt. Nach einem vierten Platz im Zeittraining mischte er zusammen mit seinem Teamkollegen Dylan Kaiser die versammelte Konkurrenz auf und fuhr erneut ein überlegtes Rennen. Der Lohn war der dritte Rang und ein Platz auf dem Siegerpodest. Steven Hees: „Was soll man da noch groß sagen. Ich bin total glücklich und zufrieden. Gleichzeitig bin ich mir aber auch bewusst, dass wir das nur im Team schaffen. Das vergesse ich nicht, denn ohne ein schnelles Kart kann man noch so gut drauf sein.“
Bei der KF2-Konkurrenz ging Florian Herzog und Nico Schneider auf Punktejagd. Das freie Training begann der Dresdener Florian Herzog mit dem sechsten Rang. Ein echter Grund zur Freude war das noch nicht. Und auch sein anschließender fünfter Platz im Zeittraining verführte den Dresdener nicht zu besonderen Freudensprüngen. „Ich war mir sicher, dass hier mehr drin ist. Das Kart lief super, wir hatten die richtigen Abstimmungen gefunden“, erinnert sich Florian Herzog. Doch erst, als ihm seine Betreuer vor dem ersten Rennen die passenden Worte mit auf dem Weg gaben, sollte der Knoten platzen. Florian Herzog: „Vor dem ersten Rennen sind wir noch einmal alles durchgegangen. Mir war klar, dass ich auf Angriff fahren musste, um in diesem Feld zu bestehen.“ Im ersten Rennen jagte der KKC Racing-Pilot dann förmlich über den 1.023 Meter langen Rundkurs. Am Ende reichte es zwar nicht ganz für den Sieg, doch ein toller zweiter Rang war die Belohnung für ein herausragendes Rennen. Im zweiten Lauf ging es dann aus der ersten Startreihe aus ins Rennen. Florian Herzog blieb auch jetzt seiner Linie treu und ging über alle 14 Rennrunden hinweg immer an das Limit. Und auch dieses Mal sollte er dafür belohnt werden. Mit einem erneuten zweiten Platz sicherte sich Florian Herzog insgesamt 34 Zähler für die Gesamtwertung. Damit kann er sich auch nach wie vor Hoffnungen machen, dass sein Name am Ende ganz oben steht. Florian Herzog: „Es war für mich besonders wichtig, nach den vielen Rückschlägen, Misserfolgen und vor allem meinem Unfall meine alte Klasse wiederzufinden. Dies ist mir hier in Oppenrod gelungen. Ohne mein Team, meinen Betreuern und allen Unterstützern wäre dies aber nicht möglich gewesen, die mir auch hier in der richtigen Situation die richtigen Worte sagen konnten.“
Die spannende Nachricht verbreitete sich sehr schnell: Der KKC Racing-Pilot Nico Schneider ist zum Sichtungslehrgang der Formula BMW eingeladen worden. Im spanischen Valencia wird Nico Schneider damit die Chance bekommen sein Talent unter Beweis zu stellen, um damit den Sprung in die Formel-Klasse zu schaffen. Dies hat der KKC Racing-Pilot nicht zuletzt seinen stetig guten Leistungen und vordersten Platzierungen zu verdanken. Doch mit diesem Thema wollte sich Nico Schneider zunächst nicht intensiver beschäftigen, denn schließlich war er zum Kartfahren nach Oppenrod gekommen. Und hier wollte Nico Schneider nicht nur im Feld fahren, sondern erwartete von sich selbst Höchstleistung. „Irgendwie hat es am Wochenende nicht gepasst. Bislang war ich ja gewohnt, bei den DMV-Läufen vorne zu fahren“, berichtete ein enttäuschter Nico Schneider. Schon im Zeittraining war Nico Schneider mit seinem vierten Platz nicht ganz zufrieden. Und in den beiden Rennen sollte dann auch das Pech hinzukommen, dass sich irgendwie automatisch einstellt, wenn es mal nicht läuft. Im ersten Lauf dauerte es nicht lange, da bekam Nico Schneider von der Rennleitung das Signal für einen Boxenstopp gezeigt. In den Anfangsrangeleien hatte ein Konkurrent Schneiders Kart so unglücklich tuschiert, dass sein Kettenschutz abgerissen wurde. In der Box montierte sein Team in Windeseile einen Ersatz. Trotz größter Bemühungen sprang deshalb am Ende nur Rang acht für den KKC Racing-Fahrer heraus.
Schon in der Startphase des zweiten Rennens begrub Nico Schneider endgültig alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis an diesem Wochenende. Nach einem Rempler von hinten musste er durchs Gras ausweichen und reihte sich ganz hinten wieder ein. Ein achter Platz im ersten und ein zehnter Platz im zweiten Lauf, das war für Nico Schneider die ernüchternde Ausbeute in Oppenrod. Insgesamt 16 Punkte sammelte er dabei für die Bundesmeisterschaft, die er vor seinem Teamkollegen Florian Herzog anführt.
Internet: www.kkc-racing.de
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